3 sinnvolle Beschäftigungsideen für jeden Hund
Du suchst nach Beschäftigungstipps, die deinen Hund nicht hochfahren und ihn artgerecht beschäftigen? Dann lies unbedingt weiter.
Das richtige Maß an Beschäftigung
Viele Hunde sind heutzutage überfordert
Heutzutage gibt es eine ganze Menge Hunde, die eher über- als unterfordert sind. Montags und Donnerstag Agility-Training und am Wochenende vielleicht zum Turnier. Wenn kein Turnier ist, geht es zum Mantrailing und zum Ausgleich wird noch ein bisschen Tricktraining gemacht.
An drei Vormittagen in der Woche muss das Tier dann noch mit in die Schule als Schulhund und an zwei Nachmittagen macht es Besuche im Seniorenheim.
Drei bis vier Stunden Gassi gehen täglich, mit Herrchen joggen und mit Frauchen Rad fahren kommen auch noch dazu. Manche Hunde haben einen Terminkalender wie ein Manager.
Manche Hunde haben einen Terminkalender wie ein Manager. Klick um zu TweetenAndere Hunde sind total unterbeschäftigt
Auf der anderen Seite gibt es die Hunde, mit denen so gar nichts gemacht wird. Wenn sie ganz viel Glück haben, dürfen sie mal für 20 Minuten das eigene Grundstück verlassen und eine Runde um den Block gehen. Das Futter steht immer zu Verfügung und sie können den ganzen Tag tun und lassen, was sie wollen.
STOPP! – Das dürfen sie natürlich nicht. Sie sollen möglichst unauffällig und still in ihrem Hundebett liegen. Selbstverständlich sollen sie nichts kaputt machen. Und Bellen sollen sie schon gar nicht, da werden die Nachbarn sauer.
Ein vernünftiges Maß an artgerechter Beschäftigung
Ich habe keine Ahnung, ob Hunde Langeweile kennen und Hunde dösen in der Tat gerne auch die meiste Zeit am Tag vor sich hin. Damit es ihnen aber gut geht, ist ein vernünftiges Maß an Beschäftigung, dass auch ihren Bedürfnissen gerecht wird, aus meiner Sicht unbedingt notwendig.
Hunde brauchen ausreichende und artgerechte Beschäftigung, damit sie ausgeglichen sind. Klick um zu TweetenDann klappt es in der restlichen Zeit auch mit dem zufrieden vor sich hin dösenden Hund.
Beschäftigungen, die Hunde lieben
Natürlich gibt es da je nach Rasse durchaus andere Vorlieben. Dass ein Windhund eher ein Rennbedürfnis hat als ein Bernhardiner ist normal.
Aber von Haus aus sind zunächst mal alle Hunde Nasentiere und Beutegreifer. ALLE. Ausnahmslos.
Das wiederum bedeutet, in ihrer Genetik ist erstens der Einsatz der Nase ziemlich fest verankert und sie benutzen sie gerne und so gut, dass es für uns gar nicht vorstellbar ist. Und zweitens dient ein großer Teil ihrer Energie der Futterbeschaffung.
Das bedeutet: Futtersuche und Futterbeschaffung sind Verhalten, denen Hunde von Haus aus gerne nachgehen. Das können und sollten wir nutzen.
Beschäftigungsprogramme haben sich bewährt
Zootiere werden zum Glück heutzutage auch entsprechend ihren Anlagen beschäftigt und laufen nicht mehr in viel zu kleinen Käfigen den ganzen Tag von rechts nach links und von links nach rechts.
In diesem Bereich geben sich Menschen sehr viel Mühe, den Tieren das Leben im Zoo mit solchen Programmen so angenehm wie möglich zu gestalten. Und wenn man sich das mal ansieht, merkt man, dass die Tiere gerne mitmachen.
Unsere Hunde haben sich uns und unser Leben nicht ausgesucht. Wir holen uns ein Lebewesen (!!!) zu uns und damit auch die Verantwortung für dieses Tier. Und Verantwortung heißt, dass wir es – auch in einer nicht gerade hundegerechten Welt – so unterbringen, mit Nahrung versorgen, uns um seine Gesundheit kümmern, für Sozialkontakt sorgen und ihm nicht zuletzt ein freundliches Training zukommen lassen, dass nicht auf Strafe beruht, dass es ihm so gut wie möglich geht.
Wenn wir uns ein Tier holen, tragen wir auch die Verantwortung dafür, dass es ihm gut geht. Klick um zu Tweeten3 einfache und tolle Beschäftigungstipps
Deshalb ist es gar nicht so toll für den Hund, wenn er das Futter den ganzen Tag zur Verfügung hat und sich keiner mit ihm beschäftigt. Denn die meisten Hunde haben ja niemanden außer ihren Menschen.
Also falls bei dir den ganzen Tag Futter herum steht, packe das als allererstes weg. Es kann sein, dass dein Hund erst mal erstaunt guckt. Macht aber nix. Er wird sich noch freuen, wenn er merkt, was passiert. Denn wir brauchen das Futter für unsere Beschäftigungsspiele.
Und behalte bei der ganzen Aktion im Kopf, dass dein Hund – insbesondere, wenn er noch sehr jung ist – sehr viel Ruhe und Entspannung braucht. Aber du kannst die Wachzeiten aufwerten.
Mache die Zeit, in der dein Welpe wach ist, zu wertvoller Zeit für ihn. Klick um zu TweetenBeschäftigungstipp 1 – Der Schnüffelteppich
Einfacher geht es fast nicht. Du brauchst:
- einen Schnüffelteppich, den man für ein paar Euro kaufen kann (so wie ich) oder auch ganz schnell selbst herstellen kann.
- das Trockenfutter deines Hundes oder ein paar trockene Leckerli
Und so geht’s:
Du verteilst das Futter auf dem Teppich und wenn du magst, kannst du es sogar noch ein bisschen in die Fransen einarbeiten. Lass deinen Hund ruhig zusehen. So kannst du gleich noch das ruhige Warten üben, bis du ihm das Startsignal gibst. 😉
Und jetzt darf der Hund nach Herzenslust das Futter im Schnüffelteppich suchen und fressen.
Übrigens gibt es eine Menge Anleitungen, wie man selbst einen Schnüffelteppich machen kann.
Du hast sowieso schon einen Staubsauger? Dein Hund macht draußen nichts anderes als auf Nahrungssuche zu sein? Prima, dann befriedige sein Bedürfnis Zuhause mit dem Schnüffelteppich oder ersetze Schnüffelteppich durch Wiese. Und lass deinen Hund kontrolliert an den Stellen, wo du es möchtest, seinem Hobby nachgehen.
Hunde lieben es, nach Futter zu suchen. Klick um zu TweetenBeschäftigungstipp 2 – Klopapierrolle, Zeitungspapier und Co.
Es muss nicht immer teures Spielzeug sein. Meine Hunde lieben es, wenn ich ihnen einfach nur Futter in einen Eierkarton, in eine leere Klopapier- oder Küchentuchrolle oder in einen anderen leeren Karton packe.
Wenn der Spaß etwas länger dauern soll, kann man auch die Karton-in-Karton-Technik verwenden. Das heißt: Du packst das Futter zum Beispiel in leere Klopapierrollen, die tust du in einen Eierkarton und den tust du dann in eine Papiertüte oder einen weiteren Karton. Je nachdem, was du gerade da hast.
Okay, du solltest dir nichts daraus machen, dass du hinterher vielleicht ein bisschen Pappe zusammenkehren musst. Meine kleine Cleo liebt es, ein 1.000-Teile-Puzzle aus solchen Utensilien zu machen. Aber hey – dafür bleibt alles andere heil.
Beschäftigungstipp 3 – Mach etwas mit deinem Hund
Fast schon so trivial, dass er gar nicht als solcher gesehen wird. Nutze doch einen Teil der Futterration und beschäftige dich mit deinem Hund. Du kannst die ganz normalen Alltagsübungen wie Sitz, Platz und Co. nehmen. Oder du übst einfach ein paar Tricks, z.B. Pfote geben, Männchen machen oder Slalom durch deine Beine laufen. Oder was immer du üben möchtest.
Lass deinen Hund einen Teil seines Futters erarbeiten. Er wird es dir sehr danken und du hast auch noch etwas davon. Nämlich einen Hund, der gerne die Dinge machst, die du bei dieser Gelegenheit belohnst.
Und das Beste daran: Du brauchst nicht mal zusätzliche Zeit und keinen besonderen Platz. Du kannst das immer und überall machen. Zuhause in der Werbepause oder beim Gassigehen. Das sorgt ganz nebenbei auch noch für eine immer bessere Bindung zu deinem Hund, denn er erlebt mit dir gemeinsam tolle Sachen.
Fazit
Stelle deinem Hund die wichtige Ressource Futter nicht den ganzen Tag zur Verfügung, sondern nutze einen Teil davon für tolle Schnüffelspiele und gemeinsames Tun mit dem Hund. Damit tust du dir und dem Hund einen riesengroßen Gefallen. Achte aber darauf, dass er trotzdem genügend zur Ruhe kommt. Gerade bei jungen Hunden ist das extrem wichtig.
Und jetzt wünsche ich dir viel Spaß beim Ausprobieren der Ideen.
Claudia