Tatsächlich höre ich immer wieder, dass Welpen sich gegen das Streicheln wehren. Sie beißen oder fangen an zu zappeln, flüchten oder geraten völlig außer Rand und Band.
Damit dein Welpe deine Streicheleinheiten genießen kann, möchte ich dir heute drei Tipps zum Streicheln geben, die du einfach nachmachen kannst.
Wie du deinen Welpen richtig streichelst
Bevor die Tipps zum richtigen Streicheln kommen, noch ein WICHTIGER Hinweis. Wenn dein Welpe irgendwo liegt und schläft, lass ihn bitte einfach schlafen. Halte dich zurück, auch wenn du gerade tierische Lust hättest, ihn zu knuddeln und zu streicheln.
Ein ausgeschlafener Welpe ist ein angenehmer Zeitgenosse. Dein Welpe verarbeitet all die vielen neuen Dinge, die er jeden Tag lernt, im Schlaf. Und es ist total wichtig, dass du ihn dann auch einfach in Ruhe lässt. Auch. wenn er noch so süß aussieht. Mehr zum Thema Ruhe beim Welpen findest du übrigens HIER.
Ein guter Zeitpunkt für eine Streicheleinheit ist gekommen, wenn dein Welpe fertig gespielt hat und du der Meinung bist, es ist jetzt an der Zeit zu entspannen. Denn wenn du richtig streichelst, wird dein Welpe sehr schnell auch ruhig werden und entspannen. Meine kleine Cleo ist regelmäßig eingeschlafen beim Kuscheln.
Alles klar? – Dann kann es ja jetzt losgehen. Hier kommen die drei Tipps, die dafür sorgen, dass dein Hund sich entspannt streicheln lässt und deine Streicheleinheiten wirklich genießt. So habt ihr beide etwas davon.
Tipp 1 – Eine Hand bleibt immer am Hund
Häufig sehe ich, dass mit einer Hand mehr oder weniger hektisch gestreichelt wird. Die Hand wird einfach angesetzt und an irgendeinem Punkt geht sie weg vom Hund und wird dann wahllos wieder irgendwo angesetzt.
Du kannst gerne mal jemanden DICH so streicheln lassen. Dann wirst du merken, dass das wirklich nicht so superschön ist. Jedes Mal, wenn keine Hand mehr am Hund ist, verlierst du die Verbindung zum Hund. Dein Hund weiß nicht, ob es das jetzt war oder ob plötzlich wieder irgendwo eine Hand ihn antatscht.
Deshalb ist die erste Streichel-Regel: Eine Hand bleibt immer am Hund. So bleibt ihr immer in Verbindung und das Streicheln wird ganz automatisch viel fließender. Du kannst eine Hand relativ ruhig am Hund lassen und mit der anderen ruhig streicheln oder auch im Wechsel mit der einen und dann mit der anderen Hand streicheln. Wichtig ist, dass die zweite Hand immer schon am Hund ist, bevor die erste den Hund nicht mehr berührt.
Lass auch das mal jemanden bei dir machen. Du wirst den Unterschied deutlich merken. Das ganze Streicheln wird eine Einheit anstatt nervös machende abgehackte Einzelteile. Es ist schwer zu beschreiben. Man muss es am besten fühlen.
Tipp 2 – Variiere die Geschwindigkeit
Wenn du einen ruhigen und entspannten Hund erzielen möchtest, müssen auch deine Streicheleinheiten ruhig und gleichmässig sein. Allerdings solltest du bei einem sehr aufgeregten Hund nicht gleich ganz langsam anfangen. Das funktioniert nämlich meistens nicht.
Besser ist es, du holst ihn quasi ab. Das bedeutet, dass du bei einem aufgedrehten Hunden durchaus mit schnellen und kurzen Streicheleinheiten starten kannst – Regel 1 bleibt natürlich bestehen!!! – und dann wirst du immer langsamer und ruhiger, die Streicheleinheiten werden auch länger. Es ist immer wieder unglaublich, wie schnell man so einen aufgeregten Hund in einen entspannten Zustand holen kann.
Welche Geschwindigkeit für deinen Hund optimal ist, musst du herausfinden. Eventuell hilft es auch, wenn du in kleinen Kreisen streichelst. Oder wenn du ganz langsam bis zu den Fußenden und / oder zur Schwanzspitze streichst. Beobachte deinen Hund. Wenn er seinen Kopf ablegt, seine Muskeln locker lässt und langsamer atmet, machst du es richtig.
Kurz und knapp nochmal Streichel-Regel 2: Passe die Geschwindigkeit an den Zustand deines Hundes an und lass ihn dann langsamer werden, bis dein Hund sich entspannt.
Tipp 3 – Finde heraus, wo dein Hund gerne gestreichelt wird
Nicht jeder Hund wird an derselben Stelle gerne gestreichelt. Es gibt Hunde, denen ist völlig egal, wo man sie streichelt, Hauptsache man streichelt. Andere sind da ganz sensibel und sind sofort weg, wenn man an die falsche Stelle kommt. Meine Jule hasst es z.B., wenn man in die Nähe ihrer Ohren kommt, Meringa liebt es.
Wie kannst du herausfinden, was deinem Hund gefällt? – Schau ihn dir an, wenn du ihn an verschiedenen Stellen auf verschiedene Art und Weise streichelst. Legt er sich hin und genießt? Oder hebt er den Kopf und sieht bedenklich aus? Streckt er dir quasi den Körperteil entgegen, so nach dem Motto „mehr davon“? Oder will er am liebsten davon laufen? Merkst du, wie er langsam völlig entspannt? Oder schnappt er nach deinen Händen und will sie los werden?
Wenn du deinen Hund beobachtest, wirst du schnell merken, an welchen Stellen und auf welche Art du ihn streicheln musst. Streicheln sollte nicht nur dir Spaß machen, sondern auch dein Hund sollte sich dabei einfach wohlfühlen. Deshalb achte wirklich genau auf seine Körpersprache und finde heraus, was seine Lieblingsstellen sind. Übrigens: Wenn du da immer sehr rücksichtsvoll bist und Streichel-Regel 3 befolgst, kannst du bestimmt auch schon bald an solchen Stellen streicheln, die er jetzt noch doof findet.
Schau es dir an
Anschauen ist besser als erklären. Fühlen ist natürlich am besten.
Ich habe ein Video für dich gemacht, um die einzelnen Regeln zu verdeutlichen:
Genießt das Streicheln.
Claudia
Hallo Claudia,
ich finde deinen Artikel zum Thema Welpe beißt sehr interessant.
Mein Welpe Sammy hat die letzten Wochen leider sehr oft beim streicheln andere gebissen.
Ich habe die letzten Tage versucht deinen Rat zu befolgen und muss ehrlich sagen, dass diese mir und meinem Welpen sehr gut weitergeholfen haben.
Ich versuche sie in Zukunft weiterhin zu befolgen.
Liebe Grüße
Janina
Super, das freut mich. Viel Erfolg weiterhin.