Welpenerziehung – Welpe will nicht Gassi gehen
Warum will mein Welpe nicht Gassi gehen?
Meist ist es so, dass Hunde es zu eilig haben und eher mal an der Leine ziehen. Bei Welpen kommt es aber relativ häufig vor, dass sie sich weigern, von Zuhause weg zu gehen. Es sieht so aus, als finden sie Gassi gehen total doof und wollen überhaupt nicht Gassi gehen.
Die Welpenbesitzer sind oft ganz unglücklich und fragen mich: “ Warum will mein Welpe nicht Gassi gehen? Ich dachte immer, Hunde gehen gerne Gassi!“
Der Hintergrund für Welpe will nicht Gassi gehen
Welpen wissen instinktiv, dass es Zuhause am sichersten ist und in einem wild lebenden Rudel würden Welpen in den ersten drei bis vier Monaten die sichere Umgebung ihrer Höhle nicht verlassen. Sie bleiben „Zuhause“ in ihrer Höhle bzw. der Umgebung und mindestens ein erwachsener Hund bleibt dort und passt auf.
Unsere Haushunde sind zwar schon lange domestiziert, aber manchmal kommen anscheinend noch ein paar Urgene durch. 😉
Der Welpe fühlt sich also Zuhause sicher und sieht gar keine Veranlassung zum Gassi gehen. Warum sollte er sich in Gefahr begeben. 😯
Was tun, wenn dein Welpe nicht Gassi gehen will?
Man könnte natürlich jetzt einfach sagen: „Was soll’s, bleib ich halt Zuhause, bis er ein bisschen älter ist!“ Damit würde man aber die gesamte Sozialisierungsphase des Welpen ungenutzt lassen. Das kann im späteren Leben zu massiven Problemen führen.
Bei den meisten Welpen hilft es schon, wenn man ihn ganz einfach die ersten fünfzig bis hundert Meter trägt und ihn dann auf den Boden setzt. Ganz viele Welpen haben dann kein Problem mehr mit dem Gassi gehen. Wenn man den Welpen jedes Mal ein bis zwei Meter weniger weit trägt, wird er sehr bald direkt von Zuhause loslaufen.
Allerdings gibt es auch Exemplare, die sich auf dem Absatz umdrehen und nach Hause rasen. Was nun?
Was tun mit hartnäckigen „Ich will nicht Gassi gehen“-Welpen?
Wenn der Welpe auch nach 200 Meter Tragen und Absetzen nicht mitlaufen will, ist es am besten, jeden kleinen Schritt in die andere Richtung zu belohnen und alles andere zu ignorieren.
Man nimmt den kleinen Racker an die Leine, trägt ihn 100 – 200 Meter, setzt ihn dann ab und wenn er mitkommt, lobt man ihn und gibt ihm ein (oder auch mehrere!) gutes Leckerli. Dreht er sich stattdessen um und geht in die andere Richtung, bleibt man einfach stehen und wartet!
NICHT locken, NICHT rufen, NICHT an der Leine ziehen. Man kann sich den Himmel ansehen, den Daumen der Hand, in der sich die Leine befindet, hakt man in den Bund, damit man nicht aus Versehen ruckt. Und man bleibt still stehen und atmet ruhig und langsam.
Wenn es dem Welpen irgendwann zu dumm wird und er merkt, dass nichts passiert und er schon gar nicht seinem Zuhause näher kommt, lässt er die Leine vielleicht mal ein bisschen locker oder kommt sogar ein oder zwei Schritte auf seinen Menschen zu.
SUPER! Das ist genau das Richtige. Sofort lobt und belohnt man den kleinen Racker. Am besten, noch WÄHREND er sich in die gewünschte Richtung bewegt. Es kann passieren, dass er sich gleich im Anschluss wieder umdreht und in Richtung Heimat will. Dann wartet man einfach wieder wie beschrieben.
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Durchhalten!
Wenn man das oben beschriebene Vorgehen eine Woche konsequent durchhält, geht der Welpe in der Regel problemlos mit. Auch wenn es anfangs etwas länger dauert, die Geduld zahlt sich aus.
Im Wesentlichen sind es drei Gründe, warum das System funktioniert.
Erstens lohnt sich das mit dem Menschen laufen, weil es jedes Mal belohnt wird. Natürlich ist es von Vorteil, wenn man Leckerli dabei hat, die der Welpe wirklich gerne mag. 😉
Zweitens hat der Hund keinen Erfolg mehr bei seiner Verweigerung Gassi zu gehen, weil sein Mensch ihn mit der Leine daran hindert, nach Hause zu laufen.
Und drittens wird der Hund nicht mehr belohnt, wenn er das vom Menschen unerwünschte Verhalten (nach Hause ziehen) zeigt – auch nicht UNFREIWILLIG mit Aufmerksamkeit durch Rufen, Locken, etc. Denn oft bekommt der Welpe genau dann die Aufmerksamkeit seines Menschen, wenn er nicht Gassi gehen will. 😳
Man darf nie vergessen, dass Aufmerksamkeit eine ganz große Belohnung für Hunde ist. Und so mancher Mensch hat das Verhalten „Welpe will nicht Gassi gehen“ erst durch den Fokus darauf selbst trainiert!
Viel Spaß beim Gassigehen
Claudia
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