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Welpenschutz


Gibt es den Welpenschutz wirklich?

WelpenschutzHäufig kommen Menschen zu mir und sind ganz entsetzt, dass ihr kleiner Welpe von einem erwachsenen Hund zurechtgewiesen oder gar angegriffen wurde.

„Der hat doch noch Welpenschutz! Er ist doch noch so klein.“ höre ich dann oft.

„Dieser erwachsene Hund ist wohl verhaltensgestört, sonst würde er doch den Welpenschutz kennen und einem Welpen nichts tun!“

Leider ist diese häufig noch geäußerte Annahme falsch. Es gibt keinen generellen Welpenschutz. Ein Hund, der einen Welpen in seine Schranken weist, ist weder verhaltensgestört noch sonst wie krank.

Schauen wir uns das mal näher an

Im Rudel passt in der Regel die Hundemutter auf ihre Welpen auf und fast immer tut sie ihnen nichts. Aber selbst da kommt es vor, dass die Mutter ein krankes Tier zum Beispiel tot beißt, wenn sie nicht daran gehindert wird.

Kranke Gene entsprechen nicht dem Ziel, dass nur die besten und stärksten überleben sollen, um so sicherzustellen, dass die Linie nicht ausstirbt. Da funktioniert der Welpenschutz schon mal nicht. Und aus Hundesicht ist das auch völlig okay.

Wenn ein Welpe – aus welchem Grund auch immer – von einer fremden Mutter aufgezogen.werden soll, ist es nicht selbstverständlich, dass diese ihn annimmt. Auch hier könnte es passieren, dass die Hündin versucht, den Welpen zu vertreiben oder zu töten, weil er das Überleben des eigenen Rudel gefährden könnte. Wieder kein Welpenschutz!

Man kann sich jetzt leicht vorstellen, dass der Welpenschutz bei ganz fremden Hunden erst recht nicht funktioniert, oder?

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Warum funktioniert es trotzdem häufig?

Welpenschutz

Die Begegnungen zwischen Welpen und erwachsenen Hunden laufen trotzdem oft so ab, dass man meinen könnte, es existiert ein Welpenschutz. Warum ist das so?

Nun, die meisten Welpen haben einen gewissen Respekt vor erwachsenen Hunden und zeigen dies ganz deutlich durch submissives, d.h. unterwürfiges Verhalten. Der Welpe teilt also dem erwachsenen Hund mit: „Tu mir nichts. Ich weiß, dass du stärker bist und ergebe mich von vornherein!“

Gut sozialisierte Hunde reagieren darauf entsprechend und was hier aussieht wie Welpenschutz ist einfach nur eine Reaktion auf das Verhalten eines klugen Welpen, der sich entsprechend benimmt.

Was passiert mit kleinen Rüpeln?

Es gibt Welpen, die durch die Welt gehen, als gehöre sie ihnen und sich auch gegenüber älteren Hunden so aufführen als hätten sie das Sagen. Da kann man dann meist sehr schön beobachten, dass der Welpenschutz nicht funktioniert.

Ein gut sozialisierter Hund wird den Welpen nicht gleich umbringen, aber er kann ihn schon ganz ordentlich zur Ordnung rufen. Wenn das in einer Art und Weise geschieht, bei der dem Welpen nichts passiert und er nur mal einen Dämpfer bekommt, muss man daraus kein Drama machen. Auch wenn der Kleine erst mal schreit als wenn er abgestochen wird.

Meist geht er in so einem Fall nach einer Schreckminute wieder zum anderen Hund hin und benimmt sich dann oft auch besser.

Es gibt aber auch Hunde, die gleich etwas zu heftig werden und den Welpen nicht nur kurz zur Ordnung rufen.

Vorsicht

Aus genau diesem Grund ist eine gewisse Vorsicht geboten. Es kann für den Welpen ein traumatisches Erlebnis werden, wenn sich ein erwachsener Hund auf ihn stürzt. Und das sollte auf jeden Fall vermieden werden.

Deshalb frage bei Hundebegegnungen immer nach, ob das Gegenüber mit Welpen bekannt und umgänglich ist. Sollte das nicht der Fall sein, sollte man zunächst immer vorsichtig sein und BEIDE Hunde notfalls schnell zurückhalten können.

Ein zu aufmüpfiger Welpe kann sehr provozieren!

Andererseits kann ein zu heftig reagierender Althund den Welpen ernsthaft verletzen oder zumindest so erschrecken, dass er Angst vor anderen Hunden hat.

Fazit

Einen generellen Welpenschutz gibt es nicht, nicht mal innerhalb der eigenen Familie. Der einzige, der seinen Welpen sicher schützen kann, ist sein Mensch, indem er dafür sorgt, dass Begegnungen kontrolliert ablaufen.

Claudia

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  1. Vielen Dank, für die interessanten Beiträge. Da ich zum ersten mal einen Welpen habe, möchte ich gern alles richtig machen.
    Oft neige ich dazu, die Kleine zu arg zu verwöhnen.

  2. Unser Nachbar gegenüber hat auch einen Hund(Hündin).Die ist sehr eifersüchtig.Als wir einmmal mit unserem damals ca 10 Wochen alten Milo und unserer Kira abends unsere Gassirunde gingen,trafen wir besagte Hündin mit Herrchen.Sie war wie immer unangeleint.Unser Milo freute sich riesig und wollte mit ihr spielen.Sie schnupperte an ihm und ging daraufhin auf ihn los.Ihr Herrchen ging dazwischen.Ich hab immer ANgst,wenn wir die 2 abends treffen,denn sie stellt sich unserer Kira immer in den Weg und macht dann so komische Geräusche,man kann’s fast mit ’nem Grunzen vergleichen.Ich versuche dann immer einfach weiterzugehen,denn meine Angst besteht darin,das sie irgendwann auch mal auf meine Kira losgeht.Nachbars Hündin ist ein Terrier-Mix und hat bestimmt ca 7-8 KG,uinsere Kira ist ein Yorki mit ca 2,5 KG

  3. Wir haben uns jetzt zwei (Bruder und Schwester) kleine Yorkiewelpen genommen. Ausserdem haben wir noch vier große Hunde verschiedener Rassen. Die Yorkies sind natürlich im Haus, die anderen leben im Garten. Das ganze ist abgetrennt mit einem Zaun, so dass sie sich zwar beschnuppern können, jedoch nicht zueinander. Wir haben auch eine Hündin aus der Tötung, die leider nicht sehr gut auf die Welpen reagiert. Die anderen drei Hunde haben wir von Welpenalter an und die sind, soviel ich beurteilen kann, auch kein Problem.
    Meine Frage: Ist es sinnvoll die Welpen und die Hündin auf einem neutralen Terrain, z.B. beim Spaziergang, mit einander laufen zu lassen? Da ich die Hündin nicht genau einschätzen kann, da sie schon viel schlimmes erlebt hat, muss ich sagen, dass ich ihr auch nicht so richtig traue.

    1. Wenn du der Hündin nicht traust, sichere sie mit Leine und Maulkorb – an den sie natürlich gewöhnt sein sollte – ab.
      Manchmal täuscht man sich. Aber ich würde die Welpen keine schlechte Erfahrung machen lassen. Das kann sehr nachhaltig sein und dann hast du ein Problem.

      LG Claudia

  4. Wir hatten heute ein schreckliches Erlebnis gehabt. Mein kleiner Welpe(weiblich 3 Monate) war mit meinen Mann unten auf dem Hof. Plötzlich kam der Hund von unserem Nachbarn (Hündin) lief auf die los und packte sie. Mein Mann ist gleich mit ihr hoch. Körperlich fehlt ihr nichts. Aber sie ist sehr ruhig frisst und säuft nichts und schläft nur noch. Ist das ein Schock den sie hat?! Und wenn ja wie kann ich ihr Helfen?! Ich bitte um Antwort

  5. Anfangs September haben wir unseren 10 Wochen alten Field Spaniel von der Züchterin übernommen. Er lebt nun zusammen mit unserem 12 Jahre alten Labrador bei uns. Der Labrador ist super tolerant zu dem Kleinen was aber der Kleine schamlos ausnützt. Dauernd hängt er ihm am Hals, Ohren und am Schwanz. Die Abwehr ist nur mal ein kurzer Beller und mit dem Schwanz wird gewedelt dann legt er sich ab bis zur nächsten Attacke von dem Kleinen. Auch nehme ich den Kleinen Racker zur Seite oder versorge ihn im Käfig. Ich bin gespannt wie lange sich unser Labbi drangsalieren lässt bis er ihm den Tarif durchgibt.
    Vielleicht hast Du Claudia den „Non plus Ultra“ Tipp.

  6. Hallo,

    wir haben zu Hause einem 11 jährigen Dackel-Mix, draußen bellt er Hunde sofort an und möchte am liebsten weg von ihnen. Er zieht an der Leine und bellt einfach nur drauf los. Wir haben uns jetzt einen Welpen (8 Wochen) dazu geholt, da dieser sonst in ein schlechtes Umfeld gekommen wäre. Die kleine ist ebenfalls ein Dackel-Mix. Wir haben die beiden heute einfach mal „machen“ lassen. Der ältere hat wie erwartet gebellt und sie in die Ecke gedrängt. Wäre es dann eher besser wenn wir den Welpen lieber in andere, liebe Hände abgeben?

  7. Wir begegnen mit unserem 14 Wochen alten beardi Welpen immer wieder einer gleichaltrigen etwas größeren mischlingswelpen Mädel. Sie spielt nicht, so wie ich das kenne sondern will nur unterwerfen. Selbst wenn unser kleiner quietschend unten liegt, lockert sie ihren Biss nicht. Er geht allerdings auch immer wieder zu ihr um zu Spielen. Mein Gefühl sagt, wir gehen ihr aus dem Weg. Richtig?

  8. Haben einen 5 Monate jungen ridgeback rüden, leider fängt er seit kurzem an vor allem kleine Hunde anzupöbeln und hängt sich richtig in die leine. … bei grossen kommt es ganz drauf an…ist nicht unser erster hund aber hatten vorher nie Probleme damit…..Was kann ich tun um dies zu unterbinden?

  9. Wir haben einen Welpen bekommen. Der ältere Hund(Rüde) War kein Problem, was ich mir auch schon gedacht habe. Der zweite Hund (Weibchen ) War erst mäßig begeistert aber nach 2 Tagen tobten sie zusammen. Heute am 6 Tag wo die kleine da ist,reagiert sie plötzlich mit eingekniffen Schwanz und knurrt sie nur an wenn sie mit ihr spielen will.

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