Ganz häufig jammern Welpenbesitzer, dass sie zu nichts mehr kommen und total gestresst sind.
„So hatte ich mir das nicht vorgestellt mit dem Welpen. Ich bin total überfordert!“ höre ich dann.
Dabei muss das nicht sein. Denn wenn die Basis stimmt, wird der Rest zum Vergnügen. Du bekommst heute 3 einfache Tipps von mir, die dafür sorgen, dass du einen zufriedenen und entspannten Welpen hast.
3 Supertipps für eine entspannte Welpenzeit
Bitte bedenke immer, dass dein Welpe erst seit ein paar Wochen auf dieser Welt ist. Noch viel kürzer ist er bei dir. Er muss noch alles lernen. Du kannst nicht erwarten, dass er deine Worte versteht und auch nicht, dass er vollautomatisch weiß, was dir gefällt und was nicht.
Unsere Hunde suchen sich nicht aus, dass sie zu uns kommen, sondern wir suchen den Welpen aus und nehmen ihn zu uns. Da ist es meiner Meinung nach das Mindeste, was wir tun können, dass wir ihm all die Dinge, die wir von ihm erwarten, so beibringen, dass es ihm dabei gut geht. Er soll gerne mit uns lernen und nicht aus Angst etwas machen oder besser gesagt nicht machen. (Hör dir dazu auch meine Podcast-Episode „Mein Name ist Nein“ an.)
Wir tragen Verantwortung dafür, dass es dem Welpen bei uns gut geht. Auch beim Training. Klick um zu TweetenDie Tipps, die du heute bekommst, sind ganz einfach und sie greifen ineinander und ergänzen sich gegenseitig. Allerdings musst du sie auch umsetzen – nur lesen hilft leider nicht – und das ist nicht immer ganz leicht. Zunächst jedoch ist es wichtig, sie zu kennen.
Tipp 1: Sorge für genügend Ruhe
Viele Menschen wissen gar nicht, dass ein Welpe ganz viel Ruhe braucht. Immer noch gibt es die weit verbreitete Meinung, dass ein Welpe ausgepowert werden muss. Dabei wird einem sofort klar, dass das nicht sein kann, wenn man mal darüber nachdenkt, dass für den Welpen alles auf dieser Welt neu ist. Er muss die Umwelt kennenlernen, er muss deine Regeln lernen, er soll an lockerer Leine laufen, er soll kommen, wenn du ihn rufst, und und und…. – die ganze Zeit prasseln neue Dinge auf ihn ein.
Mal ganz ehrlich: Wenn du etwas Neues lernst oder in einer fremden Stadt unterwegs warst, musst du dich dann noch auspowern? Oder bist du eh schon platt? Und fühlst dich möglicherweise sogar mehr als platt, weil du zu lange unterwegs warst oder die Nacht wegen einer Prüfung durchgelernt hast?
Ein ausgeruhter Welpe ist ein netter und lernfähiger Welpe. Deshalb mein erster Tipp: Sorge für genügend Ruhe.
Ein ausgeruhter Welpe ist ein netter und lernfähiger Welpe. Klick um zu TweetenWie viel Ruhe braucht der Welpe denn?
Was heißt genügend Ruhe? – Ein Welpe sollte ca. 20 Stunden am Tag ruhen. Gerne auch mehr.
Hunde schlafen nicht tief und fest. Sie dösen häufig so vor sich hin und heben auch mal den Kopf, wenn sie etwas hören oder sich etwas bewegt. Oder sie kauen auf etwas herum. Das zählt auch zu den Ruhezeiten. Nicht zu den Ruhezeiten zählt, wenn der Welpe die ganze Zeit auf „Hab acht“ ist und dir auf Schritt und Tritt folgt.
Nicht alle Welpen schaffen es, von alleine genügend zu ruhen. Wenn dein Welpe mehr zu der „lebhaften“ Sorte gehört, schau dir unbedingt mein Webinar (Infos weiter unten) an, dort bekommst du Tipps, wie du für mehr Ruhe sorgen kannst.
Tipp 2: Erleichtere dir das Leben mit klugem Management
Wenn ein Welpe/Junghund im ersten Lebensjahr keine Schuhe von dir angefressen hat, weil keine da waren, kannst du ziemlich sicher sein, dass er das danach auch nicht tut, selbst, wenn sie dann herumstehen. Umgekehrt kannst du sehr sicher sein, dass der erwachsene Hund immer mal wieder auf der Anrichte nachschauen wird, ob da etwas Leckeres zum Futtern steht, wenn er einmal – oder sogar mehrmals – dort etwas Schmackhaftes gefunden hat.
Deshalb macht es soviel Sinn, die Wohnung welpensicher zu machen. Klar ist es ein bisschen Aufwand, alles wegzuräumen, vielleicht das ein oder andere Kindergitter anzubringen oder einen Welpenauslauf aufzustellen, immer dafür zu sorgen, dass die Tür zur Küche zu ist oder eben nichts liegen zu lassen. Aber es lohnt sich. Denn viel anstrengender wird das Abgewöhnen, wenn der Welpe/Junghund erst mal gelernt hat, dass es Spaß macht, auf dem Teppich herumzukauen oder Dinge vom Esstisch zu klauen.
Wenn der Hund erst mal gelernt hat, dass er ab und zu tolle Dinge auf dem Tisch findet, wird er dort immer wieder nachsehen. Klick um zu TweetenNoch mehr Tipps zum Management bekommst du im Webinar.
Tipp 3: Verändere deinen Fokus und komme in die Engelsspirale
99 Prozent aller Anfragen, die ich bekomme, lauten:
- „Wie kann ich meinem Hund …. abgewöhnen?!“
- „Wie gewöhne ich meinem Hund ab, dass er……?“
- „Was kann ich tun, damit mein Hund nicht …… macht?“
Es wird also immer nur danach gefragt, wie man unerwünschtes Verhalten abgewöhnen kann. Niemand überlegt sich, was er eigentlich haben möchte und fragt: „Wie kann ich xxx trainieren?“ oder „Wie übe ich yyy mit meinem Welpen?“ Das finde ich sehr schade.
Vor jedem unerwünschten Verhalten gibt es ein erwünschtes Verhalten! Bemerke und belohne es! Klick um zu TweetenDenn es ist ja nicht damit getan, ein unerwünschtes Verhalten zu unterbinden. Vielleicht ist das, was der Hund dann stattdessen macht, noch viel schlimmer! Soll er anstatt zu bellen lieber beißen? Soll er anstatt das Tischbein anzunagen den Teppich anfressen? Soll er anstatt in deine Hosenbeine zu beißen lieber unterwegs in die Hosenbeine fremder Menschen beißen? – Sicher möchtest du das nicht.
Deshalb möchte ich dich auffordern, deinen Fokus bei deinem Welpen auf erwünschtes Verhalten zu legen. Was soll er TUN, während du mit der Familie am Tisch sitzt und isst? Wäre es schön, wenn er in seinem Körbchen liegt und brav wartet? Super, dafür kann ich dir eine Anleitung geben.
Was soll er tun, wenn er eine Katze sieht? Sein Spielzeug aufheben und zu dir bringen? Klasse, das kann man schnell üben.
Was soll er tun, während du sein Essen zubereitest? Dir würde es gefallen, wenn er ruhig sitzt und wartet, bis du fertig bist und das okay zum Futtern gibst? Das hast du ganz schnell trainiert.
Was soll er bei der Begrüßung einer Person tun? Mit allen 4 Pfoten auf dem Boden stehen oder sich setzen? Wirklich, das kannst du in ganz kurzer Zeit üben.
Wenn du dir angewöhnst, dir zu überlegen, was dein Welpe tun soll und ihn dabei unterstützt und es bemerkst und obendrein belohnst, bekommst du immer mehr tolles Verhalten und du hast erst gar nicht das Problem, dass der Welpe Dinge tut, die du ihn nicht machen lassen kannst.
Der Kreis schließt sich
Natürlich unterstützt ein gutes Management dich dabei, für richtiges Verhalten zu sorgen. Und ein ausgeschlafener Welpe neigt weniger dazu, auszurasten und in alles reinzubeißen als ein völlig überdrehtes Tier.
So schließt sich der Kreis und die 3 Tipps greifen ineinander. Der ausgeruhte Welpe macht von Haus aus schon weniger „Blödsinn“, seine Beißattacken sind im Rahmen und seine „verrückten 5 Minuten“ dauern nur ein paar Sekunden. Er ist lernfähig und wird schnell wissen, was dir gefällt. Ein gutes Management unterstützt dich dabei, dass der Welpe nichts Unerwünschtes tun kann. Und wenn du vorausschauend und klug überlegst, was dein Welpe tun soll anstatt darauf zu warten, dass er etwas tut, was dir nicht gefällt, kommst du ganz automatisch in die Engelsspirale.
Mehr Infos im Webinar
Gerne erläutere ich das noch genauer. Denn wenn die Basis stimmt, wird der Rest viel einfacher. Deshalb schau dir am besten gleich die Aufzeichnung vom Webinar an, die ich hier ausnahmsweise zur Verfügung stelle.
Wenn du etwas für mich tun möchtest
Darf ich dich um einen Gefallen bitten? Meine Vision ist es, so vielen Menschen wie nur möglich zu zeigen, dass Hundetraining auf nette Art funktioniert. Deshalb wäre es schön, wenn du meine Beitrag überall teilst. Damit so viele Menschen wie möglich davon erfahren. DANKE!!! 🙂
Ich wünsche dir viel Spaß mit deinem Welpen.
Claudia
Hey,
Toller Blog!
Ich hätte auch gern den Artikel mit dem Piranha und dem Lämmchen.
Dankeschön
Jan Blümer
Den Ratgeber bekommst du hier
Hallo Claudia,
wir versuchen seit 7 wochen, die wir unseren Welpen nun haben, auf die 20 Stunden Schlaf- und Ruhezeiten zu kommen. Allerdings ist er morgens immer so energiegeladen, dass er nach dem Morgen-Pipi und seinem Frühstück so schnell nicht wieder zur Ruhe kommt. So hat er allein bis Mittag schon meistens ca. 3 Stunden Aktivzeit mit unruhig sein, umherrennen (wenn wir ihn nicht gerade in der Box haben), spielen, in der Box die ganze Zeit ungeduldig wartend und beobachtend – einfach nicht zur Ruhe kommen.
Beim Morgenpipi sind wir aber meist 20-30 min draußen und üben noch bisschen im Garten oder gehen kurz Gassi.
Hättest Du einen Tipp für uns was wir noch probieren könnten, dass wir nicht schon gleich vormittags 3 Stunden seiner Aktivzeit verpulvern?
LG Elly mit Snickers
Kürzer rausgehen, keine Spiele, stattdessen ruhige Übungen trainieren wie z.B. das Deckentraining.