Du denkst, jetzt bin ich völlig verrückt geworden? Wer wird denn belohnen, was er nicht haben will? Das macht doch keiner! Oder etwa doch? Lies dir den Tipp durch und vielleicht erwischt du dich doch mal beim Belohnen von Dingen, die du gar nicht belohnen möchtest.
Tipp: Belohne nicht, was du nicht haben willst
Wenn dein Hund etwas immer wieder tut, lohnt es sich für ihn. Und ab und zu sind das auch mal Dinge, die wir nicht so toll finden.
Hier ein paar Beispiele, die gar nicht so selten vorkommen:
- Der Hund zieht an der Leine
- Der Hund springt Menschen an
- Der Hund bellt, weil er etwas haben möchte
- Der Hund steht immer wieder von seinem Platz auf
- Der Hund klaut etwas und rennt davon
„Ja, aber das belohne ich doch nicht! Da hat er noch nie ein Leckerli bekommen und gelobt habe ich ihn dafür auch nicht!“
Hey, das glaube ich dir sogar! Wäre ja auch irgendwie bescheuert, das zu tun!
Aber könnte es sein, dass …
- du schon mal ein paar Schritte hinter deinem zerrenden Hund hergelaufen bist, wenn er irgendwo schnüffeln wollte?
- du deinen Hund schon mal runter geschubst oder ihm „sitz“ oder „runter“ gesagt hast, als er hochgesprungen ist? Ihm also sehr viel Aufmerksamkeit (= Belohnung) dafür geschenkt hast?
- du schon mal „leise“ oder auch „halts Maul“ gesagt oder deinem Hund sogar ein Spieli gegeben hast, damit er ruhig ist?
- du deinen Hund schon mal zurückgebracht hast auf seinen Platz, weil er aufgestanden ist? Vielleicht hat er sogar ein Leckerli bekommen als er wieder auf seinem Platz war.
- du schon mal hinter deinem Hund hergelaufen bist oder ihm etwas Tolles zum Tausch angeboten hast, als er etwas geklaut hat?
Du fühlst dich an der ein oder anderen Stelle ertappt? Mach dir nichts draus. Wir alle tun das. Wir sind Menschen. 🙂 Das ist völlig normal und kein bisschen schlimm. Wir dürfen uns dann nur nicht wundern, dass der Hund das ein oder andere immer wieder macht, obwohl wir es doch nie belohnen. Wir belohnen es eben doch. Ganz aus Versehen sozusagen.
Mein Tipp für dich
Jetzt verrate ich dir, was du tun kannst. Wann immer dein Hund etwas immer wieder tut, was dir nicht gefällt, schau dir mal ganz kritisch an, was DU machst, wenn er das macht. Meist stellen wir dann fest: „Ups, ich belohne das ja, weil ich … mache!“
Vergiss nicht, dass Aufmerksamkeit für unsere Hunde wirklich eine tolle Belohnung ist!
Wenn du also möchtest, dass dein Hund etwas anderes tut, musst du DEIN VERHALTEN ÄNDERN. Also du musst etwas anderes tun als bisher. Gar nicht so einfach! Ja, stimmt! Aber trotzdem:
Überlege, was du tun könntest, wenn dein Hund das tut. Was ist keine Belohnung für deinen Hund?
Du könntest…
- sofort stehen bleiben, wenn die Leine straff wird und er kommt nicht dahin, wo er hin will
- dich einfach wegdrehen und den Hund nicht beachten, wenn er hochspringt
- sofort den Raum verlassen, wenn er dich anbellt
- ganz viele Leckerli auf der Decke geben, wenn er liegen bleibt (schau dir das Deckentraining an)
- dich für etwas ganz anderes interessieren und überhaupt nicht für deinen Hund, wenn er etwas klaut. Tipp: Es ist gut, wenn man nichts Teures und Gefährliches herum liegen hat, wenn man einen Welpen hat. Schau dir auch den Beitrag zur welpensicheren Wohnung an!
Natürlich solltest du immer darüber nachdenken, wie du das üben kannst, was dir gefällt, damit erst gar nicht solchen doofen Sachen entstehen. Aber es passiert halt schnell mal. Und wenn du aus diesem Quick Tipp (okay, der ist schon mehr als ein Quick Tipp) nur mitnimmst, dass du mal kritisch schaust, wie du das Verhalten vielleicht unabsichtlich belohnst und was du ändern könntest, habe ich mein Ziel erreicht!
Hast du Beispiele?
Jetzt bist du dran!
- Was macht dein Hund, was dir nicht gefällt?
- Hast du schon herausgefunden, warum es sich lohnt?
- Und hast du eine Idee, was du verändern könntest?
Ich bin gespannt
Claudia
Hallo liebe Claudia,
Ich habe einen 11 Monate alten weißen Schäferhundrüden,wenn ich mit ihm alleine bin ist es ein super Hund.kann ihn überall mit nehmen etc….aber sobald die Kids und mein Mann dabei sind(das heißt wie sind unterwegs,daheim ist es nicht so) ,und die oder nur einer weg läuft/laufen wird Sam ganz aufgeregt,fängt zu fiepen/heulen/bellen an.
Hast du mir ein Tipp wie ich das in den Griff bekomme??das er dann entspannt bei mir liegen bleibt…oder ist das noch zuviel verlangt von einem Elf Monate alten junghund??
Liebe grüße Katja
Was heißt zuviel verlangt. Am Alter liegt das nicht. Aber der Trainingsschritt wohl zu groß. Da müsste ich aber viel mehr wissen, um sagen zu können, wie du es besser machen kannst. Du kannst aber jederzeit ein Online-Coaching bei mir buchen, dann können wir das ganz im Detail besprechen und du bekommst von mir einen Plan.